Am 18. Januar 2023 hat die Polizei in Atlanta bei ihrer jüngsten militarisierten Razzia im Wald einen Menschen erschossen.
Der Wald soll hier gerodet werden, um Platz für ein riesiges Ausbildungs- und Trainingsgelände der Polizei („Cop City“) zu schaffen. Dagegen protestiert seit 2021 ein Bündnis aus Aktivist*innen unter dem Motto „Defend the forest – Stop Cop City“.
Ende Gelände Hamburg solidarisiert sich mit der Bewegung „Defend the Forest – Stop Cop City“ und ruft dazu auf, diese Solidaritätserklärung zu teilen:
In english: Solidarity with the movement to protest against Cop City and defend the Wilaunee Forest
Der Mord ist nur die jüngste in einer Reihe von gewalttätigen Vergeltungsmaßnahmen der Polizei gegen die Bewegung. Offiziell soll Cop City notwendig sein, um Atlanta ›sicher‹ zu machen, was damit gemeint ist, zeigt diese brutale Ermordung.
Die Wälder sind die Lunge des Planeten. Ihre Zerstörung betrifft uns alle. Das gleiche gilt für Gentrifizierung und Polizeigewalt, die durch die Abholzung des ›Weelaunee Forest‹ sichtbar wurden. Was in Atlanta geschieht, ist keine lokale Problematik.
Politiker*innen, die Cop City unterstützen, haben versucht, die Verteidiger*innen des Waldes als ›Agitator*innen von außerhalb‹ zu diskreditieren. Diese Verleumdung hat eine unrühmliche Geschichte in den Südstaaten, wo die Behörden sie unter anderem gegen Abolitionist*innen, Gewerkschafter*innen und die Bürgerrechtsbewegung einsetzten. Das Ziel derjenigen, die dieses Narrativ verbreiten, ist es, Solidarität zu verhindern und Gemeinschaften voneinander zu isolieren. Gleichzeitig bietet das Narrativ einen Vorwand, um föderale und bundesstaatliche Kräfte einzuschalten, die die eigentlichen ›Agitator*innen von außerhalb‹ sind. Die Tragödie vom 18. Januar 2023 hat die Folgen dieser Strategie deutlich aufgezeigt.
Einen Wald durch ein Polizeiausbildungszentrum zu ersetzen wird nur zu einer brutaler überwachten Gesellschaft führen, in welcher die Steuerzahlenden die Polizei und die Waffenkonzerne bereichern, anstatt sich um soziale Bedürfnisse zu kümmern. Masseninhaftierungen und die Militarisierung der Polizei haben weder die Kriminalität gesenkt noch die Bedingungen für arme Gemeinden und die arbeitende Klasse verbessert.
In Atlanta und in den gesamten USA gehen die Investitionen in Polizeibudgets zu Lasten des Zugangs zu Lebensmitteln, Bildung, Kinderbetreuung und Gesundheitsfürsorge, erschwinglichem und stabilem Wohnraum, zu Parks und öffentlichen Räumen, zu Verkehrsmitteln und zur Bewegungsfreiheit von Menschen sowie wirtschaftlicher Stabilität der Mehrheit. Die Konzentration von Ressourcen in den Händen der Polizei dient dazu, die extreme Anhäufung von Reichtum und Macht bei den Unternehmen und den Reichsten zu verteidigen.
Was machen die Polizist*innen mit ihren erhöhten Budgets und ihrer Blankovollmacht durch die Politiker*innen? Sie töten Menschen, jeden einzelnen Tag. Sie inhaftieren und traumatisieren Schulkinder, Eltern, Angehörige, die einfach nur ums Überleben kämpfen. Wir dürfen uns nicht mit einer Gesellschaft abfinden, die rücksichtslos auf Grundsätzen von Gewalt, Rassismus, Gier und der rücksichtslosen Gleichgültigkeit gegenüber dem Leben aufgebaut ist.
Der Kampf, der sich in Atlanta abspielt, ist ein Kampf für die Zukunft. Angesichts der katastrophalen Auswirkungen des Klimawandels, die unsere Gemeinden mit Wirbelstürmen, Hitzewellen und Waldbränden heimsuchen, ist die Bedeutung dieses Kampfes offensichtlicher denn je. Er wird darüber entscheiden, ob folgende Generationen eine bewohnbare Erde oder einen polizeistaatlichen Albtraum erben. Es liegt an uns, eine friedliche Gesellschaft zu schaffen, die nicht dem Leben gleichgültig gegenübersteht.
Die Waldschützer*innen versuchen, eine bessere Welt für uns alle zu schaffen. Wir sind es den Menschen in Atlanta und den zukünftigen Generationen auf der ganzen Welt schuldig, sie zu unterstützen.
Hier sind einige Ideen, wie der Widerstand in Atlanta unterstützt werden kann:
- Spendet an den Atlanta Solidarity Fund, um die Repressionskosten für die verhafteten Demonstrant*innen und die Gerichtsverfahren zu aufzufangen.
- Fordert die Investor*innen auf, sich von Cop City zu trennen. (Liste der APF Investor*innen). Fordert die Bauträger*innen des Projekts auf, ihre Bauverträge zu kündigen.
- Organisiert lokale Solidaritätsfonds, Waldschutzfonds und Waldschutzkomitees.
- Organisiert oder nehmt teil an lokalen Solidaritäts-Aktionen.
- Unterstützt und verbreitet diese Solidaritäts-Erklärung.
Unterstützer*innen
Unterstützt diese Solidaritätsbekundung und verbreitet sie. Schickt eine E-Mail an defendweelaunee@riseup.net, wenn ihr auf die Liste der Unterstützer*innen gesetzt werden wollt.